Innovationssprünge sichern die Zukunft!

cc14 spath2Prof. Dr.-Ing. Dr.-Ing. E.h. Dr. h.c. Dieter Spath, Vorstandsvorsitzender der WITTENSTEIN AG in Igersheim, die mechanische und mechatronische Antriebslösungen herstellt. Dabei wird sich insbesondere auf herausfordernde Anforderungen konzentriert. Diese Elektromotoren sind tendenziell kleiner, bei gleicher Leistung, als entsprechende Standardlösungen.

Der Slogan der Wittenstein AG lautet: Eins sein mit der Zukunft. 80% der Produkte sind jünger als 5 Jahre. Die Wittenstein AG will sich auch in der Gesellschaft nach innovativen Lösungen kümmern: z.B, Energie- u. Ressourcenersparnisse. Oder: Wie können Städte neu gestaltet werden?

In dieser Woche wird eine Innovationsfabrik eingeweiht.

Innovation kann in unterschiedlicher Weise angegangen ist:
– Bewahrung der “Spielberechtigung” (Ausreichende, inkrementelle, Investitionen zur Erhaltung der Wettbewerbsfähigkeit, ohne frühzeitige Festlegung weiterer Aktivitäten). Bei dieser Strategie erodieren die Ergebnisse über die Zeit.
– Anpassung an die Zukunft (Geschwindigkeit, Agilität und Flexibilität zur Erkennung und Verwertung von Chancen in bestehenden Märkten)
– Aktive Zukunftsgestaltung (Führungsrolle bei der Bestimmung von Wettbewerbsregeln in der Branche, z.B.: -Standardfestlegung, -Nachfragegenerierung).

Große Innovationssprünge bedeuten auch großes Risiko.

Der Lebenszyklus erfolgt in folgenden Stufen: Produktentwicklung, Markteinführung, Marktdurchdringung, Reife & Sättigung, Marktdegeneration. Dabei sollte die “Verlustzone” in der Produktentwicklung und Markteinführung nicht zu groß sein und die Cash-Flow-Kurve sollte in der Markteinführungsphase möglichst steil sein.

Bei der Wittenstein AG gehen wir zur Risikominimierung über Teilmärkte vor, in denen wir “Geschwindigkeit” erzielen können.

Daher haben wir in unserem Innovationszentrum Entwicklung, Produktion und Vertrieb in einem Zentrum kompakt miteinander verbunden. Alle Mitarbeiter sehnen sich danach, miteinander im fachlichen Kontakt zu bleiben. Wir erzielen dadurch eine hohe Integration dieser unterschiedlichen Disziplinen, die miteinander in Kontakt bleiben müssen.

Woran können interessante radikale Innovation erkannt werden? Wir integrieren in Deutschland neue Technologien in ein bestehendes (reifes) Geschäft. Dazu ist auch in Deutschland das Forschungsumfeld gestaltet, formuliert durch die Hightech-Strategie des BMBF.

Hr. Prof. Spath berichtet von aktuellen Innovationsbeispielen, zunächst das Forschungsprojekt “Initiative “Morgenstadt””. Als zweites Beispiel werden die Elemente von “Industrie 4.0 –Cyber-Physical-Systems” plakativ erläutert und die daraus resultierenden Veränderungen von Geschäftsmodellen, z.B. an Hand einer Internet-fähigen Kaffeemaschine. Drahtlose Cyber-Physical-Systems werden auch Einzug in die Produktion halten. Wir werden in Echtzeit erfahren, was in der Produktion passiert und entsprechende Datenbasen zur Steuerung auf dem Shopfloor zur Verfügung stellen. Dazu sind insbesondere zahlreiche Sensoren erforderlich. Außerdem die Visualisierung für den Entscheidenden. Ebenso benötigen wir auch eine Kultur des verantwortungsvollen Umgangs mit Daten. Diese Diskussion sollten wir führen. Dadurch werden unsere Mitarbeiter in die Situation versetzen, kompetent zu entscheiden. Wir werden dadurch eine Cyber-Flex-Kapazitätssteuerung in unserer Produktion einführen.

Innovation erfordert auch Management mittels eines Technologie-Entwicklungsportals mit Tech-Audit, Technologie-Radar, Ressourcen-Effizienz-Analyse, White-Spot-Analyse, Markt-Explorer, Trend-Arena

Wir brauchen auch Dienstleistungsentwicklungsbüros, wenn wir uns mehr in das DL-Geschäft entwickeln wollen.

Es kommt immer mehr zu hybriden Geschäftsmodellen, die Industrie u. Dienstleistungen mit kleinteiligeren Aufträgen.

Fazit:

Für das Innovationsmanagement benötigen wir …

– Integrative Entwicklungskultur mit klaren Prozessen und kreativen Spielräumen aufbauen

– Systematisches Innovationsmanagement

– Methoden zur Bewertung der Innovationsfähigkeit nutzen und Innovationsbeschleunigung optimieren

– Kompetenzen für neue Technologien entwickeln

– Innovationsnetzwerke aufbauen.

 

Der Vortrag umfasste sehr viele plakative und teilweise humorvolle Beispiele, die hier leider nicht in entsprechender Form dargestellt werden können: z.B. die Entwicklung vom mp3-Standard zum I-Pod oder ein Umbau-Kinderbett einer Behindertenwerkstatt, das sich auch als Schreibtisch einsetzen lässt.

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