Wie kann man mit Werten Geld verdienen?

cc2014_sedmakProf. Clemens Sedmak, Inhaber des FD Maurice Lehrstuhls für Sozialethik am King’s College London,Universität London, beendet den Congress mit seinem mitreißenden Vortrag.

Zunächst beginnt er mit 2 Definitionen:

1. Werte: Conception of Desire, z.B. Zeit, Geld, Emotionen
2. Wirtschaft: Planvolles Handeln mit knappen Gütern zur Befriedigung menschlicher Bedürfnisse

Dabei entstehen neue Fragen: Was ist das Ziel des planvollen Handelns? Was sind menschliche Bedürfnisse? Z.B. lt. Keynes:”Meine Enkelin wird wahrscheinlich nur noch 3 Stunden arbeiten.” Was machen wir mit dem Rest des Tages? Vielleicht fragen wir Beamte 😉

Häufig gibt es ein Sättigungsgefühl, menschliche Bedürfnisse sind befriedigt.

Bedürfnisse haben ein Sättigungsgefühl, Desires aber nicht!

Eine weitere Frage ist: Was ist ein Gut? Für Philosophen können auch Situationen Güter sein. Jeder Mensch hat eine Konzeption guten Lebens.

Danach geht Prof. Sedmak auf Thesen des Buches “Die Ökonomie von Gut und Böse” von Tomas Sedlacek ein:

1. Wirtschaft erzählt Geschichten von Gut und Böse

2. Die Wirtschaftswissenschaften können auf die Kernfragen ihres Faches keine Antwort geben.

3. Die Wirtschaft kann die Domäne des Menschlichen nicht verstehen.

4. Das eigentliche Interessante der Ökonomie spielt sich im Inneren des Menschen ab, wo Gier waltet oder auch gezähmt werden kann.

Nachfolgend eine Empfehlung für eine “gute” Wirtschaft:

Es ist gut, Menschen so zu behandeln als hätten sie eine Seele. Unsere Produkte sprechen die Seele von Menschen an. Über Produkte wollen sich Menschen identifizieren. Prof. Sedmak empfiehlt in diesem Zusammenhang das Buch von Daniel Miller “Der Trost der Dinge”. Wir kaufen mit Dingen Identität.

Wenn das Wachstum nicht mehr so groß ist, stellt sich die Frage, was ein gutes Leben ist. Dieses Thema wird von Robert u. Edward Skidelsky in ihrem Titel: “Wie viel ist genug? Vom Wachstumswahn zu einer Wirtschaft des guten Lebens” aufgegriffen. Darauf hat die Wirtschaft zu antworten. Was sind “Basic Goods” als Bestandteile eines guten Lebens Ihrer Kunden? Vielleicht ein Thema für Ihre Produktentwicklung? “Basic Goods” sind u.a. Gesundheit, Sicherheit, Respekt, Vertrauen, Freundschaft, Harmonie mit der Natur, Muße.

Für den nächsten Congress der Controller empfiehlt Prof. Sedmark Onora O’Neill mit ihren Ausführungen zu einer “Culture of Accountability”. Nähere Informationen dazu unter: http://www.bbc.co.uk/radio4/reith2002/

 

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