Arbeitskreis Westfalen, Tagung mit Biss! Work Group Westfalen, a conference with a bite!

Der Gastgeber des ICV Arbeitskreises Westfalen am 26./27. September war die Gebr. Brasseler GmbH & Co. KG in Lemgo, ein „Hidden Champion“ aus Ostwestfalen, der mit seinen renommierten Zahnbohrern der Marke „Komet“ und weiteren hochwertigen Medizinprodukten weltweit Anerkennung findet. Thomas Wolfkopf, Leiter Controlling, und CFO Markus Trachternach ermöglichten den Teilnehmenden spannende Einblicke in die hochmoderne Produktion der „Komet“-Bohrer. 

Zentrales Thema des Arbeitskreistreffens war „Künstliche Intelligenz (KI)“ und ihre Bedeutung für die Controller-Praxis. Patrick Söhlke, Berater für KI-Implementierung, beleuchtete die Voraussetzungen, die Controller in einer zunehmend datengetriebenen Umgebung erfüllen müssen. Die Teilnehmer setzten sich mit den neuen Anforderungen auseinander, die KI an ihre Rolle stellt – von Datenanalyse bis hin zur strategischen Entscheidungsfindung. 

Frank Ahlrichs führte weiter in die Anwendungsfelder von KI im Unternehmen ein. Er zeigte, wie Machine Learning in der Fertigung eingesetzt wird und welche Veränderungen dies für die Controller mit sich bringt.  

Auch Generative KI im Vertrieb und KI-gestützte Assistenten in den Bereichen Reporting, Analyse, Planung und Forecasting wurden diskutiert. Diese Technologien eröffnen Controllerinnen und Controllern neue Freiräume, die ihnen erlauben, sich auf anspruchsvollere, strategische Aufgaben zu konzentrieren. Besonders beeindruckend war der Blick auf KI im Rahmen des kontinuierlichen Verbesserungsprozesses (KVP): KI kann große Datenmengen schnell analysieren, Anomalien erkennen und gezielte Verbesserungsvorschläge liefern. 

Die Diskussionen zeigten deutlich, dass sowohl das Interesse an als auch der Informationsbedarf über KI hoch sind und dass viele Unternehmen noch einen Weg vor sich haben, um die Potenziale der Technologie voll auszuschöpfen. 

Hier sind einige zentrale Learnings aus der Tagung: 

  1. KI als Chance für Controllerinnen und ControllerKünstliche Intelligenz bietet Controllerinnen und Controllern die Möglichkeit, ihre Rolle vom reinen Zahlenverwalterinnen und Zahlenverwalterinnen hin zum strategischen Berater oder zur strategischen Beraterin weiterzuentwickeln. 
  1. Voraussetzungen für KI im Controlling: Der erfolgreiche Einsatz von KI erfordert eine solide Datenbasis, regelmäßige Trainings und eine verantwortungsvolle Datennutzung, insbesondere bei sensiblen Unternehmensinformationen. 
  1. Machine Learning in der Fertigung: Machine-Learning-Modelle, die in der Produktion angewandt werden, eröffnen neue Perspektiven für Controllerinnen und Controller, indem sie präzisere Analysen und proaktive Handlungsempfehlungen ermöglichen. 
  1. Generative KI im Vertrieb: KI-gestützte Tools unterstützen Vertriebsteams dabei, besser auf individuelle Kundenbedürfnisse einzugehen und gezieltere Angebote zu erstellen. 
  1. KI-Assistenten im Reporting und Forecasting: KI-Tools vereinfachen die Analyse und Planung, sodass Controllerinnen und Controller mehr Zeit für wertschöpfende Aufgaben und strategische Entscheidungen gewinnen. 
  1. KI im kontinuierlichen Verbesserungsprozess (KVP): KI kann Datenmengen schnell verarbeiten, Abweichungen identifizieren und gezielt Verbesserungspotenziale aufzeigen, was den KVP beschleunigt und effizienter gestaltet. 
  1. Verantwortungsvoller Umgang mit KI: Der Einsatz von KI bringt eine hohe Verantwortung mit sich. Der Fokus liegt darauf, KI-Systeme mit möglichst wenig Verzerrung (Bias) zu trainieren und klare Regeln für den Umgang mit sensiblen Daten zu etablieren. 

Die 23. Herbsttagung führte den 18 Teilnehmenden vor Augen, dass KI für Controller sowohl eine Bereicherung als auch eine Herausforderung darstellt und eine vorausschauende, verantwortungsvolle Umsetzung erfordert.  

Die nächste Tagung des Arbeitskreises Westfalen wird am 22. und 23. Mai 2025 bei der Welser Profile Deutschland GmbH in Bönen stattfinden. Dabei wird das Thema „New Work“ im Mittelpunkt stehen – denn trotz aller technologischen Unterstützung bleibt der Mensch weiterhin das Zentrum unternehmerischer Entscheidungen. 

Thomas Meyer, Leiter Arbeitskreis Westfalen 

Bild: Igor Omilaev

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