“Ich werde jetzt mal Controller”

Nach dem BWL-Studium im Bereich Controlling Fuß fassen; welche fachspezifische Fortbildung ist dafür zu empfehlen? – Mit dieser Frage hat sich ein XING-Nutzer dieser Tage im Forum gemeldet, dabei die Alternativen Controller Akademie und Controller IHK abgewogen und weitere Bildungswege erfragt.
Eine wesentliche Grundlage für den Einstieg sollte sein BWL-Studium bereits sein: Mit Buchhaltungskenntnissen z.B., auf die das Controlling aufbaut. Wer diese Basics beherrscht, kann etwa aus der Buchhaltung viel besser ins Controlling wechseln, als andere. Wer die Strukturen einer Bilanz und einer G+V aber nicht beherrscht, hat kaum Chancen im Controlling.
So mancher denkt, jetzt werde ich einfach mal Controller. Ganz so einfach geht das natürlich nicht und eine spezifische und praxisnahe Fortbildung ist in jedem Fall anzuraten. Eine Ausbildung an der Controller Akademie ist dafür sicher eine gute Wahl, das Stufen-Programm der CA ist eine lohnende Investition, der Abschluss sehr angesehen und gut geeignet auch für einen Quereinstieg. CA-Absolventen haben, das zeigen unsere Erfahrungen bei TreuenFels bei der Vermittlung, bei vielen Personalverantwortlichen gute Karten, sind sie doch im Geiste des landauf landab anerkannten Controlling-Pioniers, Dr. Albrecht Deyhle, ausgebildet worden. Auch ein IHK-Zertifikat signalisiert eine solide Ausbildung.
Es gibt oft Quereinsteiger, gerade für hochspezialisierte Controller-Positionen, wie z.B. das Marketing- oder Vertriebscontrolling. Da können die Kandidaten durchaus direkt aus dem Marketing oder Vertrieb kommen. Klassiker für einen Quereinstieg sind auch die Prüfungsassistenten, die nach 2-3 Jahren die Wirtschaftsprüfung verlassen und auf die Unternehmensseite ins Controlling wechseln, mit nützlichen Bilanzierungs-, Konsolidierungs- und Buchhaltungskenntnissen. Ich war dieser Tage bei zwei Firmen, ein Handelsunternehmen und eine große Reederei, die beide zurzeit Junior Controller suchen. Die Nachfrage da ist. Es wird aber erwartet, dass der Kandidat mehr mitbringt als den Wunsch allein, Controller zu sein: Er sollte eigene Vorstellungen über seine Karriereambitionen haben und diese glaubhaft machen können. Die Fähigkeiten, die einen guten Controller ausmachen, sind die gleichen, die ihn auch im Unternehmen aufsteigen lassen, bis hin zu Führungspositionen in der Linie. Er besitzt neben seinem ausgeprägten analytischen Denken eine ganze Reihe weiterer Eigenschaften; er ist proaktiv und nicht reaktiv, er ergreift Initiative und bringt Prozesse in Bewegung, er ist ambitioniert, sozial kompetent, neugierig und kommunikationsstark, um sein Zahlenverständnis intern auch „verkaufen“ zu können. Sachbearbeitermentalität eignet sich nicht für einen Controller.

Ein Kommentar

  1. “Ich werde jetzt mal Controller” – besser als: “Ich mach mal eine theoretische Fortbildung zum Controller”
    Als einer der Moderatoren des zitierten Forums: Die ursprüngliche Diskussion war, dass ein Forumsmitglied ohne jedwede praktische Erfahrung den Controllerberuf anstrebt und dazu nach einer geeigneten Fortbildung suchte. Daraufhin haben wir (mehrere Mitglieder und auch ich selbst) empfohlen, mit dem absolvierten BWL-Studium den Einstieg als Juniorcontroller zu wagen und sich erst dann auch fachlich fortzubilden. Wir sind als leitende Controller einstimmig der Meinung, dass dies der bessere Weg ist, als ohne jede praktischen Bezug Theorie zu lernen …

    Steffen Geßner

    Link zum zitierten Forum:
    https://www.xing.com/app/forum?op=showarticles;id=4913726;articleid=5161744#5161744

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