ICV Buchempfehlung: China+1: De-Risking für deutsche Unternehmen ICV book recommendation: China+1: De-Risking for German companies (German)

Gutting, Doris (2024), China+1: De-Risking für deutsche Unternehmen. Südostasiatische Länder als Standortergänzung zu China,
essentials, Springer Gabler Wiesbaden:
https://link.springer.com/book/10.1007/978-3-658-44208-8

Die Bundesregierung hat im Juli 2023 erstmals ihre neue China-Strategie veröffentlicht. Deutschen Unternehmen wird darin “De-Risking” nahegelegt: Einerseits soll an den Verflechtungen und Handelsbeziehungen mit China festgehalten werden. Andererseits sollen Risiken gemindert und Abhängigkeiten von China verringert werden. Hierzu empfiehlt sich der Auf- und Ausbau weiterer Partnerschaften in Asien.

Die Autorin analysiert zunächst die Gründe für die neue China-Strategie. Mit Beginn der 2020er Jahre hat eine China-Skepsis den „Wandel-durch-Handel“-Optimismus der 2010er Jahre abgelöst. Mit der „wertebasierten“ Außenpolitik der deutschen Regierung geht eine stärkere Kritik an innerchinesischen Entwicklungen einher. Die Wertekonflikte betreffen die chinesische Haltung zum Krieg Russlands gegen die Ukraine, die Taiwan-Frage, sowie der Blick auf die Uiguren, Hong Kong und das Sozialkreditsystem. Auch findet inzwischen eine Neubewertung der großen industriepolitischen Initiativen Chinas statt, die mit der Amtsübernahme Xi Jinpings einhergehen, nämlich „Made in China 2025“, die neue Seidenstraße oder „Belt and Road Initiative“ und die sog. „BAT Economy“. In den drei deutschen Perspektiven auf China – Partner, Wettbewerber und systemischer Rivale – finden die beiden letzten mehr Beachtung.

Will man Risiken an einem Standort mindern, so muss man Chancen an anderen Standorten suchen. Neben Indien kommen für eine De-Risking-Strategie in Asien südostasiatische Länder in Frage. Für die ASEAN-Staaten sprechen einige Gründe, beispielsweise die geografische Nähe zu China und die Tatsache, dass sich China in ihnen ebenso im Sinne der Risikominderung stark engagiert. Die ASEAN-Staaten bilden zusammen mit China, Japan, Südkorea Australien und Neuseeland die Regional Comprehensive Economic Partnership (RCEP), die größte Freihandelszone der Welt. Diese Staaten können dadurch leichter Waren untereinander austauschen und bündeln in der Freihandelszone rund 30% des Welthandels. Als Standortergänzung im Sinne von “China + 1” bieten sich vor allem sechs ASEAN-Staaten an: Indonesien, Malaysia, die Philippinen, Singapur, Thailand und Vietnam. Als zusätzliche Standorte zu China bieten sie unterschiedliche Vorteile, aber auch einige Nachteile. Über diese südostasiatischen Länder wird ein Überblick vermittelt, als Grundlage für eine Standortentscheidung.

eBook 9,99 Euro, Softcover Book 14,99 Euro

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