Der Verwaltungsrat der Sächsischen Landesbank hat die Risiken seiner Investments unterschätzt. Mit dramatischen Folgen für die Bank. Ampelfunktionen scheinen daran nicht ganz unbeteiligt zu sein.
Dass die Raumfähren Challenger und Columbia abstürzten, wird inzwischen mehr damit in Zusammenhang gebracht, was am Boden geschah, als damit, was in der Luft passierte. Eine große Rolle spielt dabei die Frage nach der geeigneten Darstellung von Information. Die Untersuchungskommission zum Absturz der Columbia kritisiert, dass Risikoevaluationen in der NASA nicht mehr mittels technischer Berichte, sondern in PowerPoint-Präsentationen stattfinden. Projektionsbedingungen diktieren Vereinfachung und Verdichtung. Auf dem Weg durch die Hierarchie gehen entscheidende Informationen verloren. Risiken werden nicht erkannt oder falsch eingeschätzt.
Ronald Weckesser, Verwaltungsrat Sachsen LB
in den Tagesthemen vom 27. August 2007
Ich finde, eine Untersuchungskommission zum Verkauf der Sachsen LB sollte ebenfalls nach dem dort vorherrschenden Informationsparadigma fragen. Im Strudel der US-Hypothekenkrise war die Bank in Schieflage geraten und wurde in wenigen Tagen an die Landesbank Baden-Württemberg verkauft. Der genaue Schaden steht noch nicht fest, klar scheint aber jetzt schon, dass der Steuerzahler dafür aufkommen müssen wird. Das Land Sachsen hat bereits Garantieerklärungen abgegeben.
Falls die Ausführungen des Verwaltungsrats Ronald Weckesser in den Tagesthemen ein treffendes Bild der Lage zeichnen, besteht Diskussionsbedarf:
“Man kriegt ja regelmäßig den Risikobericht, da kann man nachgucken. Und da hat man so eine kleine Ampel drin, mit den drei Farben, rot, gelb, grün. Und wenn es grün ist, und der überwiegende Teil war eben im grünen Bereich, hoch geratet von internationalen Agenturen, “Triple A” heißt das, sagt man, na, dann scheint es so zu gehen.”
Bellas und Petras Meinung zu Ampeln kennen wir schon.