Man würde wohl eher ein Verhältis wie zwischen Mungo und Kobra unterstellen, wenn es um das Zusammenwirken von Controllern und Redakteuren geht. Aber das sei überhaupt nicht so – ganz im Gegenteil; man möge sich sogar. – Mit diesem Zitat des Chefredakteurs der “Süddeutschen Zeitung” beschloss am Freitag Dr. Marko Marquardt, Leiter Unternehmensbereich SZ Controlling, Süddeutsche Zeitung GmbH, seinen Impulsvortrag im ICV-Arbeitskreis Süd 1. 30 Teilnehmer hatte das Treffen im neuen SZ-Hochhaus im Münchner Osten.
“Transparenz im Mediendschungel” hatte Marquardt seinen spannenden Vortrag über das Controlling der Süddeutschen Zeitung überschrieben. Sichtlich stolz präsentierte er die SZ als ein “wirtschaftlich gesundes Unternehmen” und als Marktführer der überregionalen Qualitätszeitungen Deutschlands.
Mit fünf MitarbeiterInnen fungiert die Controlling-Abteilung als Dienstleister des Managements, berichtete Marquardt, als “erster kaufmännischer Ansprechpartner für das Management”. Dabei gehe es bei weitem nicht nur um ein Produkt – die Zeitung -, sondern um sehr viele Produkte und um 27 Gesellschaften des Unternehmens. Das Leistungsvolumen skizzierte er z.B. mit insgesamt 110.000 Planungswerten bzw. 450 monatlichen, “kundenspezifischen” Berichten.
Voraussetzung für ein “maßgeschneidertes Controlling”, so der Chefcontroller, seien “Vertrauen” und “Nutzen” im Zusammenspiel mit dem Management. Die SZ-Controller haben eine “hohe Akzeptanz im operativen Bereich” erreicht, indem sie individuelles Reporting und Planung nach den spezifischen Anforderungen der jeweiligen Manager, wie auch schnelle Reaktionszeiten gewährleisten.
Dass in einem Zeitungshaus “Welten aufeinander prallen”, wenn Redakteure und Controller es miteinander zu tun bekommen, begründet und beschreibt Marquardt so: “Die denken und steuern in ganz anderen Dimensionen.” Umso mehr verdient das Tun der SZ-ControllerInnen Respekt, wenn der Chefredakteur so versöhnliche Töne findet, wie am Anfang berichtet.
Pause in der Panorama-Lounge: Aus dem 26. Stock des SZ-Hochauses bot sich dem AK Süd 1 ein atemberaubender Blick auf München und das Umland.
Beim Arbeitskreis-Treffen folgten die Vorträge “Auf dem Weg zu einer modernen Budgetierung?” von Prof. Dr. Uwe M. Seidel, OTH Regensburg, Leiter des AK Süd I, und “What does ‘Business Partner’ in finance mean?” von Prof. Dr. Andreas Krahe, Hochschule München. Nach der Mittagspause in der SZ-Kantine führte der Arbeitskreis seine Gruppenarbeiten vom letzten Treffen fort und widmete sich dabei den Fragen: “Verunsicherung sichtbar machen – wie kann das gelingen?” sowie “Das Controller-Profil für Industrie 4.0 – Persönliche Kompetenzen und Eigenschaften”. Den Impulsvortrag zu diesem Themenbereich hielten Rosita Blaha und Robert Bläß, Rosita Blaha GmbH, die auch die folgende Gruppenarbeit leiteten und die Ergebnispräsentation sowie -diskussion moderierten.
Abschließend erlebten die Arbeitskreismitglieder eine Führung durch die SZ-Druckerei, wo gerade die Wochenendausgabe der SZ gedruckt wurde.
Danke an die Gastgeber vom Controller-Team der SZ für beeindruckende, erlebnis- und lehrreiche Stunden!