Wie kann ich gut präsentieren; ohne meine Zuhörer mit dem üblichen Powerpoint-Gewitter zu überziehen? – Am Donnerstag hatte ich in Halle/Saale bei einem Grundlagenkurs „Visu-Train – Visualisierung für Trainer, Berater und Coaches“ Gelegenheit, mich mit einer spielerisch erscheinenden Alternative vertraut zu machen. Den Kurs leitete Marion Kellner-Lewandowsky, Controlling-Coach aus der Saale-Stadt, Arbeitskreisleiterin im Internationalen Controller Verein (ICV).
Auf der ICV-Mitgliederversammlung und dem anschließenden Congress der Controller im Mai dieses Jahres war sie mir mit ihrem Sketchbook aufgefallen, in dem sie das Gehörte für sich „visualisiert“ protokolliert hatte. Die gezeichneten Notizen hatten mich so beeindruckt, dass ich ihre Methode kennenlernen wollte.
Nun war es mit „Visu-Train“ so weit. In einer kleinen Gruppe stellte Marion Kellner-Lewandowsky die Grundlagen der Visualisierung vor. Mit den Basics – die eingesetzten Materialien – ging es los. Sie erklärte mit sichtlichem Spaß und übte mit uns Teilnehmern das Zeichnen einfacher Symbole und Figuren. Sie verriet uns so manche Tipps und Tricks, und nun wissen wir, wie man etwa Flipcharts ansprechend gestalten kann. Interessant waren die Debatten in unserer Runde um immer neue Visualisierungs-Ideen.
Ich suchte insbesondere Antworten auf Frage, wie ich künftig anstatt „ins Powerpoint“ „in ein weißes Blatt“, wie es die Referentin nennt, etwa einen Flipchart-Bogen, „denken“ könnte. Anregungen dafür gab es eine ganze Menge. Die im Workshop gezeichneten Beispiele belegten anschaulich die guten Gründe für den Einsatz visueller Mittel. So bin ich nun fest davon überzeugt, auf diese Weise für eine bessere Aufmerksamkeit sorgen und das oft erlebte Abschalten der Powerpoint-Betrachter vermeiden zu können. Dass „ein Bild mehr als 1.000 Worte“ sagt, kann ich nun künftig selbst ausprobieren. Noch so manche Übung vorausgesetzt, wird sich die Wirkung meiner Bilder bei den zuhörenden Betrachtern zeigen müssen; ob sie sich tatsächlich untereinander besser verstehen und eher bereit zum Mitdenken und Mitmachen sein werden…
Unsere Kursleiterin machte immer wieder Mut, einfach drauflos zu zeichnen. „Zeichnen kann jeder“, betonte sie unermüdlich. Die unter fachkundiger Anleitung entstandenen Übungs-Werke an unseren Flipcharts waren beim abschließenden Betrachten am Nachmittag tatsächlich schon ansehnlich.
Mehr erfahren und ausprobieren zu wollen, legt die Überlegung nahe, auch „Visu-Train II“ zu besuchen. Bei diesem Aufbaukurs steht dann die Visualisierung bei der Ideenvermittlung, Problemanalyse und -lösung, im Teammeeting und in der Gruppenmoderation im Mittelpunkt.