Wo sind die Anknüpfungspunkte von digitaler Transformation zum Kommunikations-Controlling? Mit dieser Frage haben wir uns beim Treffen des ICV-Fachkreises Kommunikations-Controlling am vergangenen Donnerstag und Freitag in Bonn befasst. Für ideale Arbeitsbedingungen sorgte dabei die Deutsche Telekom AG in ihrer Konzernzentrale, der für die großzügige Gastfreundschaft ein herzliches Dankeschön gebührt.
Zum Start gewährte Philipp Schindera, Leiter Corporate Communications Deutsche Telekom AG, in einem Impulsvortrag Einblicke in die Unternehmenskommunikation der Telekom in Zeiten der digitalen Transformation. Die Fachkreis-Teilnehmer diskutierten anschließend in drei Arbeitsgruppen das Gehörte und leiteten daraus Erkenntnisse für das Kommunikations-Controlling allgemein ab. Bei der abschließenden Diskussion der Gruppenergebnisse stand Michael Schlechtriem, Digital Transformation & Development – Deutsche Telekom AG, mit weiteren Informationen hilfreich zur Seite.
Am Freitagfrüh setzte der ICV-Fachkreis seine Arbeit fort. Die FAK-Mitglieder Ludwig Schönefeld (Leiter Zentralbereich Unternehmenskommunikation der HOERBIGER Holding AG in Zug, Schweiz) und Walter Schmidt (Strategieberater, Executive Advisor des ICV-Vorstandes, Fachkreis-Koordinator im ICV) gaben den weiteren Beratungen mit ihrem Vortrag „Digital Leadership und Herausforderungen für das Kommunikations-Controlling“ starke Impulse. Angesichts der von der Digitalisierung forcierten Entwicklung von Wertschöpfungs-Ketten zu Wertschöpfungs-Netzwerken warfen sie die Frage auf, wie die „Unternehmenskommunikation“ diese Veränderung begleiten kann. Denkanstöße gaben sie in Richtungen wie; „muss die Unternehmenskommunikation in den Lead gehen?“ und was bedeutet „Digital Leadership“ in der Praxis überhaupt? Die Teilnehmer waren sich der Bedeutung dieser Fragen angesichts der Entwicklung von hierarchischen zu „mündigen“ Organisationsstrukturen einig.
Die Referenten machten deutlich, dass zwar noch nicht genau klar sei, worauf die Entwicklung hinauslaufe. Aber ganz sicher sei die digitale Zukunft schon da. Das Kommunikations-Management müsse sich jetzt auf tiefgreifende Veränderungen einstellen. Dabei gelte es, da keine „fertigen Antworten“ vorliegen, Neues auszuprobieren. Aus dem Impulsvortrag leitete der Fachkreis Fragen zu möglichen Konsequenzen für das Kommunikations-Controlling ab, die in anschließenden Gruppenarbeiten erörtert wurden. Dabei ging es u.a. um die künftigen Ziele der Unternehmenskommunikation, ihrem Beitrag in den entstehenden Wertschöpfungs-Netzwerken: Wie werden künftig Ziele abgeleitet und wie können die „neuen Ziele“ gemessen werden (KPI)? Passt das ICV-/DPRG-Wirkungsstufenmodell überhaupt noch zur Rolle bzw. Aufgabenstellung der neu entstehenden Wertschöpfungs-Netzwerke?
Spannende, auch hitzige Diskussionen wurden geführt, die Fachkreisteilnehmer waren zum Abschluss ihres 33. Treffens mit den gewonnenen Einsichten höchst zufrieden. Beide Tage intensiver Diskussionen zeigten deutlich: Für die Teilnehmer geht es bei der Digitalisierung im Kontext des Kommunikations-Controllings um sehr viel mehr als um das Thema „Daten als Ressource“ bzw. IT-/Analytics-Fragen. Sie betrachten die Digitalisierung viel umfassender als eine Frage der „Haltung“ und der (Unternehmens-)Kultur.
Seine Arbeit an diesem packenden Thema setzt der ICV-Fachkreis Kommunikations-Controlling bei seinen nächsten Treffen fort: 28.-29. 06.2018 (Volkswagen AG, Wolfsburg), 15.-16.11.2018 (Gastgeber noch nicht bekannt).
Die Tatsache, dass der sogenannt Prozess der Digitalisierung inzwischen jeden Bereich unseres Leben erreicht hat ist definitiv nicht länger zu leugnen. Natürlich bildet der Arbeitsalltag dabei keine Ausnahme. Und genau deshalb ist es so wichtig und auch notwendig, dass sich sowohl Arbeitgeber als auch Arbeitnehmer ausführlich mit den Problemen und Möglichkeiten der Digitalisierung auseinandersetzten. Diese Aktion ist mal wieder ein tolles Beispiel dafür, wie man eine solche Auseinandersetzung konstruktiv durchführen kann. Tolle Aktion!