Unser Arbeitskreisleiter AK Gesundheitswesen Österreich, DDr. Dietmar Ranftler, hat uns einen Bericht zum 18. ICV-Forum Gesundheitswesen am 28. September 2017 in Wien gesendet. Wir veröffentlichen hier den Bericht und danken herzlich für die Information!
Offizieller Start zum diesjährigen ICV-Forum Gesundheitswesen in Wien war am 28. September im Donauspital die Begrüßung durch den Leiter des ICV-Arbeitskreises AK Gesundheitswesen Österreich, DDr. Dietmar Ranftler, und durch Mag. Michael Schwob (Donauspital). Beide führten als Moderatoren souverän durch das Programm. Der Ärztliche Leiter des Donauspitals Dr. Lothar Mayerhofer, MBA verwies in seiner Begrüßung als Gastgeber auf die Bedeutsamkeit des Controllings im Krankenhaus.
Der erste Vortragende DI Günter Zusag von Medi-Cube Management führte die Zuhörer in die Thematik der Optimierung im extramuralen Bereich ein. Dazu wurden die Ausgangsproblematik dargestellt und alle notwendigen Facetten im Hinblick auf ein Primary Health Center-Modell und auf eine bessere Vernetzung zum Krankenhaus aufgezeigt.
Frank Brüggemann, Dipl. Arzt, ehemaliger Berater und nun Leiter der Logistik der Schulthess- Klinik Zürich, präsentierte mit dem Ziel einer integrierten Ressourcenplanung die Ausgestaltung einer qualitativen und quantitativen Personaleinsatzplanung. Mit einer adaptierten Software aus der Transportwirtschaft der Firma Qnamic kann dabei die übergreifende Personaleinsatzplanung anhand verschiedenster Parameter am besten abgebildet werden. Insgesamt befindet sich die Klinik derzeit auf einer stark vorangetriebenen Digitalisierungswelle („Industrie 4.0“). Bei der folgenden Diskussion verwies Brüggemann auch auf bereit umgesetzte Schulungen basierend auf dem Motivationsansatz des „Fish-Modells“, welches bspw. auch bei der Swiss Air zum Einsatz kommt.
Nach einer lebhaften Kaffeepause präsentierten DI Mag. Dr. Johannes Painold und Dr. Christian Rous am Beispiel der KAGES einen von ihnen auf Basis des KAL entwickelten, tiefer gegliederten Ambulanzleistungskatalog, welcher nicht nur die LKF-konforme Abrechnung, sondern auch die Dokumentation im klinischen Betrieb ermöglicht. Diesbezüglich wurde auch angeboten, dass andere Einrichtungen diese Modell und die Systematik gern übernehmen können. Wünschenswert wäre die Übernahme und zukünftige zentrale Wartung des Kataloges durch das Bundesministerium für Gesundheit.
Den Abschluss des Vormittages gestaltete DI Mag. Georg Jocham mit einem humorvollen und auflockernden Vortrag über die Lösung komplexer Probleme. Im Mittelpunkt standen dabei Mitarbeitertypen in Anlehnung an „Biber, Bär und Adler“, welche für den Unternehmenserfolg oder für das Gelingen eines Projektes ein unverzichtbarer Mix darstellen.
Nach der Mittagspause mit einem guten Buffet und ausgiebigem Networking startete der Nachmittag mit zwei Simultanveranstaltungen. Zum Thema „Problemlösungsteams tierisch gut aufzustellen“ wurde im Seminarraum von DI Mag. Georg Jocham einen Lern- und Analyse-Workshop geleitet, der durch aktive Beteiligung gekennzeichnet war, zur Einschätzung des persönlichen Qualifikationsprofiles führte und sicherlich zu einem optimierten Führungsverhalten beitragen wird.
Nach einigen Worten des Dankes durch den ICV-Regionaldelegierten Österreich, Prof. Dr. Albert Mayer, wurde im Plenarsaal von Ing. Franz Kokoth, MSc (KAGes) und GF Gerhard Hammer (APUS) zum Thema „Integratives und Interdisziplinäres Wissensmanagement für Personalplanung und -controlling“ vorgetragen. In einem realisierten Kooperationsprojekt konnte gezeigt werden, wie der Weg zu einer integrativen und interdisziplinären Personalplanung beschritten wurde.
In der Folge wurden am Beispiel des AKH Wien von Elfriede Lampel, APfl die verschiedenen Facetten des Entlassungsmanagements dargelegt. Es zeigte sich, wie damit bei Spezialfällen die Gesamtaufenthaltsdauer samt Nachbetreuung optimiert und die Verweildauer reduziert werden konnte. Die Bedeutsamkeit der ergänzenden Unterstützung durch klinische Sozialarbeit zeigte Nicole Munk, MA auf. Dabei wurden die Tätigkeiten anhand diverser Leistungskennzahlen controllinggerecht dargestellt.
Die Nachmittags- Kaffeepause wurde wiederum intensiv für Networking genutzt. Danach zeigte Mag. Johann Minihuber von der Vinzenzgruppe anhand des Ordensklinikum Linz auf, wie in der Praxis ein umfangreiches Kooperationsprojekt organisiert und abgewickelt wird. Er konnte zudem auf eine gelungene Allianzbildung zwischen den verschiedenen Rechtsträgern in Oberösterreich verweisen.
Den Abschluss der Tagung bildete der Vortrag von Mag. (FH) Gregor Taschwer (KABEG) und Holger Gerths (HI-Chart) über die Einsatzmöglichkeiten eines Dashboards. Dabei wurden die mehrjährige Entwicklung des Berichtswesens im Klinikum Klagenfurt bzw. der KABEG und dessen aktueller Status dargestellt. Ebenso wurde aufgezeigt, wie eine standardisierte und übersichtliche Umgebung im Reporting mit Hilfe des IBCS-Standards geschaffen werden kann, wodurch mithilfe eines weltweiten Standards die Erstellung des Berichtswesens auch die Lesbarkeit vereinfacht werden kann.
Insgesamt kann die Veranstaltung dank des breiten Programmes, der ausgezeichneten Referenten und Vorträge sowie der aktiven Beteiligung der etwa 150 Teilnehmer als äußerst gelungen bezeichnet werden. Schon jetzt freuen wir uns auf das nächstjährige Gesundheitsforum, welches mit Donnerstag, den 27. September 2018, datiert wurde.
Info: DDr. Dietmar Ranftler, Leiter ICV-Arbeitskreis Gesundheitswesen Österreich