Dipl.-Ing. Sylvia K. Wellensiek, Geschäftsführerin, HBT Human Balance Training Akademie, Trainerin, Autorin.
Resilienz bedeutet: Widerstandskraft, Belastbarkeit, Flexibilität. Umgangssprachlich könnte man sie als die Fähigkeiten eines “Stehaufmännchens” umschrieben werden.
Das Konzept stammt aus der Psychologie. Emmy E. Werner beschäftigte sich vor ca. 60 Jahren mit der Frage: Was macht Menschen gesund? Sie entwickelte 3 Ebenen: Wie ist die persönliche Haltung eines Menschen? Die 2. Ebene betrachtet die sozialen Ressourcen. Die 3. Ebene bezieht sich auf arbeitsbezogene Faktoren.
US-Forscher formulierten 7 Säulen der Resilienz: Optimismus, Akzeptanz, Lösungsorientierung, Opferrolle sein lassen, Verantwortung übernehmen, Netzwerkorientierung, Zukunftsplanung (nach Karen Reivich u. Andrew Shatté).
Die Resilienz-Forschung schaut auf folgende Aspekte: Resistenz, Regeneration, Re-Konfiguration.
Besonders wichtig ist im Rahmen der Entwicklung von Resilienz-Kompetenzen: Verzicht auf Komfortzone, Bewusstsein und Achtsamkeit; Vertrauen ins Leben, die innere Haltung.
Der Burnout, oder besser die Erschöpfung, erfolgt häufig nach diesem Zyklus: 1. wird schon gehen, 2. verstärkter Einsatz, 3. subtile Vernachlässig eigener Bedürfnisse, 4. Verdrängung von Konflikten, 5. Umdeutung von Werten, 6. verstärkte Verleugnung von Problemen, 7. Rückzug, 8. beobachtbare Verhaltensänderungen, 8. Verlust des Gefühls für die eigene Persönlichkeit, 9. innere Leere, 10. depressiv, 11. Burnout (völlige Erschöpfung).
Controller sollte auch für das menschliche Kapital einer Firma verantwortlich sein.
Führungskräfte sollten sind in die innere Haltung und Selbststeuerung der verschiedenen Hierarchie-Ebenen im Unternehmen hineinversetzen können. Nicht alle Mitarbeiter im Unternehmen alle die gleiche Stressbelastbarkeit wie Führungskräfte.
Wie wird in einem Unternehmen Energie, d.h. positive Emotionen, erzeugt, wie kann sie gehalten werden, wo wird sie verbrannt?
Wesentliche Grundelemente der persönliche Resilienz: Freundschaft zum eigenen Körper, emotionale Balance, mentale Stärke, Sinn- u. Werteverständnis.
Handlungspfade in der Resilienz-Entwicklung: Innehalten (die Kunst der kleinen Pause); Standortbestimmung und Rollenklärung; Das Energiefass füllen; Die inneren Antreiber ausbalancieren; Grenzen setzten; Grenzen wahren; Grenzen öffnen; Halt im Netzwerk; Konflikte aktiv angehen; konsequente Ausrichtung auf Handlungsspielräume; Muster erkennen und aktiv steuern; Training des Achtsamkeitsmuskels; Verankerung in der eigenen Kraft und Ruhe;
Zentrale Empfehlungen: Wenn es eng wird, zunächst: Innehalten, sich selber spüren, eigene Bedürfnisse achten, Botschaften des Körpers ernst nehmen; stehe still und sammle Dich; Impulse lenken;
“Ich weiß, was gut für mich ist und tue trotzdem das, was schlecht für mich ist.” (Selbstständigkeitssyndrom)
Achtung vor der Resilienz-Falle: Wer belastbarer ist, kann besser ausgebeutet werden.
Eigene Handlungsspielräume lassen sich durch die Frage entdecken: Was ist durch mich beeinflussbar? Im Zweifelsfall ist es die eigene Einstellung.
Schlusszitat von Victor Frankl: Trotzdem “Ja” zum Leben sagen. Immer wieder darauf schauen, wie gut es uns geht. Dankbarkeit entwickeln. Aber daraus auch Verantwortung für die eigene Zukunft und die Gesellschaft entwickeln.