18. CCS 2020: Mit ausverkaufter digitaler Konferenz die Krise als Chance genutzt 18th CCS 2020: The crisis as an opportunity at a sold-out digital conference

Für das erste Online-Format der Controlling Competence Stuttgart nach 17 Jahren Präsenz waren wie immer praxiserprobte Lösungen und die hohe Kompentenz der Referenten die Zugpferde der Tagung. Darüber hinaus sind Claudia Maron, Carmen Zillmer, Christian Bramkamp und Siegfried Gänßlen aber bewusst neue Wege gegangen: Controlling-Camp statt klassischer Tagung, 3D-Format statt Videokonferenz. Der Mut zur Innovation und die intensive Vorbereitung über fünf Monate hinweg wurden belohnt: Noch vor Anmeldeschluss war die CCS 2020 ausgebucht – und nach der Veranstaltung gab es jede Menge Lob von begeisterten Teilnehmern.

„Ich hatte die Qual der Wahl – ich wäre gerne bei viel mehr Sessions dabei gewesen“, meinte einer von ihnen im Nachgang. Die Organisatoren prüfen deshalb, ob einzelne Sessionthemen im neuen Jahr als ICV-Webinare angeboten werden können.

Am 26. November hatten bei der CCS sechs Sessions von Performance über Sustainability, Finance, New Work, Controller’s Toolbox bis zur Digitalisierung/Automatisierung mit einem breiten  Referenten- und Themenangebot zur Wahl gestanden, eingerahmt von Keynotes. Die beiden Keynote-Redner Dr. Nicholas Matten (Stiebel Eltron) und Carl Braun (Kärcher) beschäftigten sich mit dem laufenden Controlling-Jahr unter Corona-Bedingungen und hielten Ausschau in ein ebenso unsicheres Jahr 2021. Der Geschäftsführer Vertrieb, Marketing & Finanzen bei Stiebel Eltron, Dr. Nicholas Matten, belegte dabei mehrfach seine These, dass die Corona-Krise lediglich „ein Teilchenbeschleuniger“ gewesen sei für Entwicklungen, die es auch ohne Pandemie gegeben hätte. Bei Stiebel Eltron etwa fokussiere man nun nachhaltige Produkte und neue digitale Geschäftsmodelle, angesichts wegfallender Kundenbesuche auch im Vertrieb. Mattens Vorhersage für das Controlling nach der Krise: „Die Erfahrungswerte aus der Vergangenheit können Sie in die Tonne klopfen!“. Stiebel Eltron budgetiere 2021 deshalb in Szenarien und daran werde sich wohl auch in Zukunft nichts ändern, denn „wir müssen immer auf eine nächste Welle vorbereitet sein, egal, um welche Pandemie oder Krise es sich handelt“.

Vom „sensationellen Jahr 2019“ direkt und unvorbereitet hinein in eine sofortige Nachfrage- und Umsatzkrise 2020 berichtete Carl Braun, Director Corporate Controlling bei Kärcher. Der Krisenmodus im Controlling umfasste Maßnahmen wie einen verkürzten Rolling Forecast von vier auf zwei Wochen sowie den sofortigen Stopp nicht notwendiger Investitionen wie Beratungsleistungen. Alle zwei Wochen habe es „Corona-Calls“ mit den Tochtergesellschaften gegeben, um die jeweiligen Entwicklungen und Vor-Ort-Angebote für Staatshilfen abzufragen. Das bestehende Budget sei sofort durch ein gekürztes ersetzt worden, der Budgetierungsprozess gehe nun stärker Richtung Forecasting und „Top down“ als bislang. Der 36jährige Braun räumte auf Nachfrage aus dem Publikum aber ein, dass die Top down-Planung dann gefährlich werden könne, wenn sie von den Menschen nicht gelebt werde. In diesem Fall empfehle er den Wechsel auf „Middle up“, vor allem aber generell gute Kommunikation mit allen Beteiligten.

„Es gibt 16.000 verschiedene Gesetze – ist Compliance damit eine „Mission Impossible?“: Mit einem rasanten Spurt durch die neuen Gesetze für Unternehmen und was es bei diesen für Controller zu beachten gilt, beschloss Dr. Eren Basar (Wessing & Partner Rechtsanwälte) die Keynotes der CCS.

Neben den Keynotes sorgten Impulsvorträge, Podiumsdiskussionen und Workshops für einen gelungenen Mix aus Wissenstransfer, Interaktion und Vernetzen – und das neue 3D-Format für die innovative Umsetzung. Eigens für die CCS hatte die ISS International Business School of Service Management, Hamburg, mit SPACES eine komplett neue Konferenzwelt erschaffen. Alle Teilnehmer waren als Avatare virtuell aktiv eingebunden und konnten sich wie auf einer Präsenzveranstaltungen miteinander unterhalten, im Fachgespräch in den Sessions genauso wie privat in Gruppen oder zu zweit. Der Spaßfaktor war mit der direkten Interaktion gesichert, auch beim gemeinsamen Erarbeiten von Lösungen wurde die Begeisterung der Teilnehmer für den Business-Gaming-Ansatz deutlich.

Die Begegnungen in Avatarform gehörten für die Teilnehmer zu den Highlights der CCS 2020. „Wow – mutiges Outfit! So was würden Sie bei einer Präsenzveranstaltung sicher nicht tragen!“ rief etwa ein Besucher Referent Nicolas Hess zu, der mit Anzug, Hut und Krawatte in einer Mischung aus kanariengelb, neonblau und grellorange durch die Gartenlandschaft bummelte.  Hess’ schlagfertiger Kollege stellte sofort klar: „Ich kann allen versichern: er würde!“. Derart lockere Gespräche – auch unter bislang Wildfremden – und viel Gelächter waren den Tag über in der Konferenzwelt zu hören. „Das ist genau das, was wir erreichen wollten: Dass sich die Besucher, anders als in einer klassischen Online-Tagung, von Angesicht zu Angesicht unterhalten können“, sagt dazu Carmen Zillmer, ICV-Geschäftsführerin, die im Orga-Team für die Koordination der Ideen und Inhalte zuständig war. Auch Christian Bramkamp, der am Veranstaltungstag mit Claudia Maron, Christoph Munk, Annegret Glöckner, Michael Plentinger, Dr. Gerald Butterwegge und Stefan Jordan die Moderation übernommen hatte, konnte am Ende erschöpft, aber glücklich vermelden: „Es hat alles prima geklappt. Habe nur mit zufriedenen Teilnehmern gesprochen!“.

Die direkte Integration in die Sessions sowie die digitalen Möglichkeiten eröffneten auch neue Wege für die Value Parnter, die diese Chance gemeinsam mit dem ICV trotz klarer Vorgaben gerne genutzt haben: „Es war uns wichtig, dass Besuchern und Partnern hier wirklicher Value geboten wird und fachliche Insights die klassischen Verkaufsgespräche ablösen“, betont ICV-Vorstandsmitglied und treibender Part im Team, Claudia Maron. So setzten die Value Partner mit ihren Beiträgen einen weiteren gut besuchten Schwerpunkt der Online-Tagung.

Die nächste CCS ist für den 25. November 2021 geplant, voraussichtlich erneut als Avatar-Konferenzwelt „Controlling Competence SPACES“.

Weitere Informationen zur CCS finden Sie hier

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