Traditionell findet am frühen Nachmittag einer jeden CIS eine Podiumsdiskussion statt. In diesem Jahr wird das Thema “Industrie 4.0 – Controlling 4.0” behandelt. Mit der Moderatorin Mag. Susanne Dickstein, Oberösterreichische Nachrichten, stehen jetzt auf der Bühne (v.l.n.r.): Markus Hofer, CFO MIBA AG; Christian Danninger, Bereichsleiter Controlling und Rechnungswesen, Engel Austria GmbH; Jürgen Daum, Chief Solution Architect Finance, SAP Deutschland SE & Co KG.
Wer ist gerade mit der Digitalen Transformation befasst?, fragt die Moderatorin ins Auditorium. Eine (1) Hand wird gehoben. Das zeuge von der Notwendigkeit einer klaren Begriffsklärung, interpretiert Jürgen Daum von SAP dieses Ergebnis.
Im Gesprächsverlauf hinterfragt MIBA-CFO Markus Hofer die “deutsche Herangehensweise” bei I4.0; zuerst einmal Standards zu schaffen und (staatlich gelenkte) Gremien ins Leben zu rufen. Ob es anfangs Standards gibt oder nicht, sei an anderen Orten der Welt den Trendsettern egal, sie seien schon unterwegs. Er malt ein Bild vom “Industrie 4.0-Zug”: Der Zug sei ins Rollen gekommen, da spiele es keine Rolle, ob es schon Standards gibt oder nicht, er sei nicht aufzuhalten. Hofer sieht sein Unternehmen MIBA übrigens bei diesem Thema in der Findungsphase.
Die Auswirkungen von I4.0 auf das Controlling werden auf dem Podium erörtert. Es werde mehr Self Controlling geben, meint SAP-Experte Daum. Damit werde der Controller nicht arbeitslos, erklärt er, “sie bekommen aber ganz neue Themen”.
Die gegenwärtige Rolle der Controller im digitalen Transformationsprozess wird angesprochen. ENGEL-CFO Danninger dazu: Seine Aufgabe wird es sein, die vorhandenen Datenmengen zusammenzubringen und damit auch etwas (Sinnvolles) zu tun. Das erfordere vor allem IT-Know-how, mit Big Data zurechtzukommen. Controller müssten künftig klar ansagen, was nötig und zu tun ist, die Umsetzung könnte von anderen Spezialisten realisiert werden.
Schließlich kommt aus dem Zuhörerkreis eine Frage nach den “Risiken und Kosten der digitalen Transformation. Die Experten auf dem Podium sind sich einig: Das größte Risiko bestehe für Unternehmen darin, diese Entwicklung ignorieren zu wollen: “Das können nicht ignorieren!” Einigkeit auch: “Es herrscht Aufbruchstimmung!” Zur Frage Kosten ein bemerkenswerter Hinweis: “Ja, es stehen hohe Kosten im Raum. Aber es gibt auch viele kleine Projekte, die nötig sind und schon begonnen wurden bzw. werden.”