Gestern erst schrieb ich hier, dass es immer wieder notwendig ist, so manchem Zeitgenossen den Unterschied zwischen “Controller” und “Kontrolleur” zu erklären. An diesem Morgen danach lese ich nun im “Handelsblatt Morningbriefing” die Ankündigung eines Porträts des angeblich “mächtigsten Werbebosses der Welt”, Martin Sorrell, im heutigen HBlatt. Klingt interessant, denke ich, am Schluss wird Sorrell dann mit seiner kolportierten Antwort auf die Frage nach seinem Erfolgsrezept so zitiert: “You care too much about the work. I care more about the numbers.” Dann schreibt HB-Chefredakteur Gabor Steingart so weiter: “Die kleinen Martin Sorrells sitzen in Gestalt der Controller überall in unseren Firmen. Den ganzen Tag beschäftigt sich diese Spezies damit, wie man Kosten drückt und Kunden betuppt. Sie machen den Fruchtsaft wässriger und das Toilettenpapier dünner, bei der Lufthansa schieben sie die Stuhlreihen zusammen, im Fernsehen kommt das Klatschen des Publikums mittlerweile vom Band. Wir respektieren diesen Managertypus. Lieben tun wir ihn nicht.”
Ein Controller-Kollege hat mich auf diese Passage mit der Bemerkung aufmerksam gemacht, diese zeige ihm, “welch absurdes Bild vom Berufsbild des Controllers selbst bei an und für sich seriösen Publikationen immernoch vorherrscht”. Meine Erfahrungen als Presseverantwortlicher des Internationalen Controller Vereins sind da durchaus gemischt; es gibt viele positive Beispiele. Und natürlich gehören auch Kollegen vom “Handelsblatt” zu den regelmäßigen Empfängern unserer Informationen, in denen wir ein ganz anderes Bild von Controlling und den Controllern, jenseits vom Kunden-Betuppen, Saft-Verwässern oder Beifall-vom-Band-Arrangieren – zeigen. Zuletzt etwa war anlässlich des Controller-Congresses wieder sehr klar beschrieben, was das heutige Rollenbild der Controller beinhaltet. Das Angebot des ICV an interessierte wie respektierte Journalisten steht seit vielen Jahren – auch für das geschätzte “Handelsblatt”: erfolgreiche Controller oder CFOs und CEOs, die aus dem Controlling kamen, zu ihrem täglichen Tun zu befragen oder gerne auch in einer Kolumne zu porträtieren.