CIS 2019 (3): Widersprüchliche Konsequenzen intelligenter Automatiserung CIS 2019 (3): Conflicting consequences of intelligent automation

Erster #cis2019_controlling Referent nach der kommunikativen Mittagspause ist Mag. Klaus Schatz MSc, Partner IT Advisory, CIO Advisory, KPMG Advisory GmbH (Linz). Sein Thema, “Automatisierung und Digitalisierung von Finanz-Prozessen”, startet er mit einem detaillierten Überblick über die vielfältigen, in einem Begriff zusammengefassten Bereiche. Klaus Schatz widmet sich dann der Frage “Job cutting vs. intelligente Automatisierung“. Er meint, zumindest in Europa würden nur wenige Projekte rein auf Cost Cutting ausgerichtet sein. Zumindest zielten diese (auch) auf die Verbesserung der (Daten-)Qualität, der Prozess-Effizienz oder/und auf ein höheres Niveau von Sicherheit bzw. Compliance-Kriterien. Schatz widmet sich im Zusammenhang von Automatisierung “Veränderungen in der Aufgabenverteilung Mensch <-> Maschine”. Auch hier sieht er eher die Chance sich auf mehr wertschöpfende Tätigkeiten konzentrieren zu können. Es folgt eine weitere spannende Frage: “Ergibt Outsourcing auf lange Sicht noch Sinn?” Führt intelligente Automatisierung gar zu einem “entgegengesetzten Outsourcing” im Sinne eines “In-Sourcing”? Outsourcing-Partner und Shared Service Center stünden angesichts von Automatisierungsinitiativen der Unternehmen – in deren Folge Prozesse nicht mehr “nach außen” gegeben werden – ebenfalls vor großen Herausforderungen. Einen Trend sieht Schatz darin, Aufgaben “zurückzuholen”.

“Digitalisierung als Job-Killer – mediales Schreckgespenst oder Realität?” ist passend anschließend das Thema einer Podiumsdiskussion. Moderatorin, Mag. Sigrid Brandstätter von den “Oberösterreichischen Nachrichten”, begrüßt dazu Mag. Klaus Schatz MSc, KPMG Advisory GmbH, Mag. Ulrike Steiner, Schulmeister Management Consulting, und FH-Prof. DI Dr. Heimo Losbichler, ICV-Vorstandsvorsitzender, auf der Bühne. Die Personalexpertin Ulrike Steiner (Bild unten) stellt fest, dass Unternehmen, die kaum oder gar nicht Digitalisierung und Automatisierung im Finanzbereich umsetzen, hätten zunehmend Schwierigkeiten, als wenig attraktive Arbeitgeber gut ausgebildete Fachkräfte zu gewinnen. Sie meint, nach wie vor bleiben traditionelle IT-Kenntnisse z.B. zu ERP-Systemen und auch Excel bei den Unternehmen gefragt, aber spürbar zunehmend stark gefordert seien Zugang und Interesse von Kandidat/innen an neuen Digitalisierungs-/Automatisierungstechnologien. Ein weiteres interessantes Argument pro Automatisierung kommt von der Personalberaterin in der Debatte: Angesichts des Mangels an qualifizierten Bewerbern für Basic-Jobs wie in der Buchhaltung sei Automatisierung notwendig. Die Podiumsdiskussion insgesamt zeichnet die Digitalisierung nicht als Job-Killer; vielmehr als Herausforderung für jeden einzelnen im Controlling Tätigen, für die Unternehmen als Arbeitgeber und für ausbildende Institutionen: von den Schulen bis hin zu Hochschulen/Universitäten und Weiterbildern.

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