Controller-Spruch: „Kosten sind sicherer als Erlöse“

Von älteren Controllern wird manchmal dieser Satz in Erinnerung an frühere Zeiten zitiert. Er wies u.a. darauf hin, visualisiert im Break-Even-Diagramm, dass sich bei rückläufiger Beschäftigung die Erlöse prozentual schneller verringern als die Gesamtkosten.

In diesem Zusammenhang können beispielsweise die Zahlen im Jahresabschluss 2009 einer Unternehmensgruppe interpretiert werden: “Der Umsatz ging um 19 % auf 50.693 Millionen € zurück, das Ergebnis der Betriebstätigkeit fiel um 43% auf 3.677 Millionen €.”

Wechselt man die Perspektive etwas weg vom “Ergebnis” zur “Liquidität” und betrachtet die Kennzahl “EBITDA-Marge (%)”, so fiel diese von 15,3% (2008) auf 14,6 (2009), nur ca. minus 4,6 %. Dem Unternehmen ist es somit recht gut gelungen, seine (auszahlungswirksamen) Aufwendungen vor FK-Zinsen, Ertr.-Steuern und Abschreibungen, proportional, im Sinn auch von “kurzfristig beeinflussbar”, zum Umsatz zu gestalten.

Weiterhin heißt es: “Mit unseren Maßnahmen zur Effizienzsteigerung und Kostensenkung gelang es uns zudem, … den Cashflow auf ein Rekordniveau zu steigern.” “Durch einen erheblichen Abbau des Netto-Umlaufvermögens konnten fast 1,6 Milliarden € freigesetzt werden.”

Insofern kann zwar das Ergebnis der Betriebstätigkeit aufgrund der nicht kurzfristig beeinflussbaren Abschreibungen in einer Rezession “überproportional” sinken, doch kann durch effizientes Kosten- und Working-Capital-Management sogar eine Liquidität auf Rekordniveau freigesetzt werden, um allen Zahlungsverpflichtungen bis zum Wiederanspringen der Konjunktur (hoffentlich spätestens in 2012) nachkommen zu können.

Effizienzsteigerungen und Working-Capital-Management dürften damit auch im laufenden Jahr im besonderen Fokus der Controller-Arbeit stehen.

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