In einem Seminar mit Trainern im Leistungssport wurden viele Ähnlichkeiten zwischen Controlling und Sport festgestellt, z.B.:
1. Ziele sind je nach Leistungsstufe eines Sportlers zu individualisieren, in einer Mischung aus Herausforderung und Erreichbarkeit (“Zuck- und Schluckprinzip”). Ähnliches gilt z. B. für die Erarbeitung von Ergebniszielen für Produkte und Regionen in Abhängigkeit von ihrer Tragfähigkeit.
2. Ziele sind einerseits im Vergleich zum Mitbewerber zu setzen (=”relative Ziele des Beyond Budgetings”) und andererseits mit absoluten Zielen zu kombinieren sind (=Mindestwerte für eine Qualifikation). Übertragen auf die Wirtschaft: höherer Umsatz/Gewinn im Vergleich zum Mitbewerber und mindestens ein absoluter Cashflow von x T€ zur Zahlung von Dividenden, Zinsen und Tilgungsleistungen.
3. Bei Abweichungen (d.h. beim Gegner verloren bzw. im dritten Versuch beim Hochsprung gescheitert) gibt es häufig keine mono-kausalen Ursache-Wirkungsketten, ähnlich den Umsatzrückgängen im Vertrieb. Beobachten Sie bitte bei der nächsten Sportübertragung die Frage der Journalisten an die Verlierer: “Warum haben Sie verloren!” Häufig gibt es folgende Antworten: Die Platz war nicht so gut (wobei der Gegner auf dem gleichen Platz spielte), das Material bzw. Wetter was nicht ideal, etc. Es sind häufig nur Ent-schuldigungen, d.h. weg mit der Schuld – die Schuld wird auf Andere bzw. die Umstände geschoben. Besser ist der Blick nach vorn: “Was ist zu tun, um das Team für das nächste Match zu motivieren und zu qualifizieren?”
Vielleicht fallen Ihnen noch weitere Vergleiche zum Sport ein, z.B. einige Controlling-Prozesse etwas lockerer zu gestalten. Beim Sport kommt man weiter, wenn die Muskeln gelockert und nicht verkrampft sind.
Die Überzeugungsarbeit für (neue) Controlling-Ansätze fällt häufig leichter, wenn man Gleichnisse aus dem Bereich der Betroffenen in die Argumentation einfließen lässt.