Ein Telefonat mit einem Ex-Controller eines Großunternehmens, (50), der jetzt als Interimsmanager arbeitet, führte auch zu persönlichen Quo-Vadis-Gedanken. “Am liebsten würde er zukünftig in mittelständischen Unternehmen als Aufsichtsrat bzw. Beirat arbeiten. Es dürfte doch zunehmend von Aufsichtsräten auch ein spezifisches Business-Know-How verlangt werden als ein einfaches “Durchwinken””, so äußerte es sich.
Dieser Meinung scheint auch Wolfgang Reitzle, Aufsichtsratschef des Autozulieferers Continental, zu sein. In einem FTD-Artikel vom 28.4.10 unter dem Titel “Reitzle durchleuchtet Conti-Aufseher” heißt es u.a.: ” …
hat er (Reitzle) vor einigen Wochen eine sogenannte Effizienzprüfung des Gremiums (AR) initiiert, … ” und “Die steigende Zahl unabhängiger Leistungstests ist das Ergebnis wachsender Ansprüche der Aktionäre und des Gesetzgebers an die Aufsichtsräte und deren Chefs: Sie sollen die Vorstände, also das operative Management, stärker unterstützen und kontrollieren.”
Das wäre doch auch eine Aufgabe, die ehemalige Chef-Controller übernehmen könnten. Vielleicht nicht unbedingt bei Continental, aber gerade mittelständische Unternehmen dürften an komptenten AR-Mitgliedern mit “Drittblick” und Fachkompetenz, die Controller ihnen bieten können, interessiert sein. Es könnte sich hier ein neues Einsatzgebiet für Senior-Controller ergeben, wenn die Aktionäre es wollen. Doch wie können Controller den Kontakt zu Aktionären herstellen? Hier müssen noch Brücken, z. B. über Personalberater, gebildet werden.