Green-Controlling-Preis 2017 an Porsche verliehen

Der Green-Controlling-Preis 2017 der Péter-Horváth-Stiftung gemeinsam mit dem Internationalen Controller Verein (ICV) ist am 20. September in Stuttgart für die Lösung „Betriebswirtschaftliche Steuerung der CO2-Zielerreichung bei Porsche“ verliehen worden.

Richard Mager, Leiter Produktcontrolling bei der Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG, nahm den mit 10.000 EUR dotierten Preis aus den Händen von Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Péter Horváth und Siegfried Gänßlen, ICV-Vorstandsvorsitzender, entgegen. Danach stellte er die prämierte Lösung im Plenum des 31. Stuttgarter Controlling & Management Forums vor.

Preisverleihung (v.l.n.r.):  Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Péter Horváth, Jury-Vorsitzender; Richard Mager, Leiter Produktcontrolling bei der Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG; Siegfried Gänßlen, ICV-Vorsitzender.

Prof. Horváth hatte in seiner Laudatio erklärt, mit dem Green-Controlling-Preis werden seit 2011 alljährlich Lösungen prämiert, bei denen Controller-Teams nachweislich und beispielhaft einen Beitrag leisten, „mit grünen Themen schwarze Zahlen zu schreiben“. Die Preisträgerlösung 2017 „ist der Kern eines strategieorientierten Gesamtsystems zur Unterstützung des Managements auf dem Weg zur ‚Green Company‘“, so Professor Horváth. „Es gibt ein umfassendes Set an Tools und KPIs zur Steuerung. D.h. ökologieorientierte Planung, Reporting und Kontrolle sind auf allen Unternehmensebenen wirksam.“ Bei Porsche gäbe es zudem klare Controller-Aufgabenstellungen zur Umsetzung, Pflege und Weiterentwicklung des Systems: Dieses sei unternehmensweit ausgerollt, mit einer Roadmap sei die Weiterentwicklung klar definiert.

Porsche-Produktcontrolling-Chef Richard Mager stellte die preisgekrönte Green-Controlling-Lösung vor. Er leitete das Controller-Engagement bei diesem Thema aus der Porsche Strategie 2025 ab, in deren zentralen Zielen das Thema Nachhaltigkeit fest verankert sei. Er verwies zugleich auf die ansteigende Zahl der Märkte weltweit mit Regulierungen für Flottenemissionen. Laut Mager werden ergänzend zu den umgesetzten und den geplanten Verbrauchsoptimierungen weitere Maßnahmen notwendig, um künftige CO2-Ziele zu erreichen.

Mager gewährte Einblicke, wie bei Porsche die betriebswirtschaftliche Steuerung der CO2-Zielerreichung in der Unternehmensplanung einerseits und in der Fahrzeugprojektsteuerung andererseits stattfindet. In der Unternehmensplanung geht es vor allem darum, CO2-Effekte und -Maßnahmen frühzeitig zu berücksichtigen sowie erkannte Ziellücken zur CO2-Zielerreichung zu bewerten. Es gilt einen finanziellen Vorhalt in der Unternehmensplanung – auch für noch nicht bekannte Maßnahmen – zu bilden. Dieser CO2-Vorhalt wird wertansatzbasiert bewertet und in Cash-Sicht sowie Ergebnisplanung mit typischen Jahresverteilungen berücksichtigt.

Bei der Fahrzeugprojektsteuerung werden die zur Erreichung projektspezifischer CO2-Ziele notwendigen Kosten – neben anderen Zielen („integriertes Zielsystem“) – im Zielkatalog des Fahrzeugprojekts berücksichtigt. Im Projektstatus wird die Ergebnisauswirkung durch CO2-Zielüber-/-unterschreitungen bewertet. Eine standardisierte CO2-Kennziffer unterstützt bei der betriebswirtschaftlichen Priorisierung möglicher CO2-Maßnahmen.

„Green-Controlling ist nicht bei ‚green‘ stehengeblieben“
Der Internationale Controller Verein (ICV) und Horváth & Partners arbeiten in der ICV-Ideenwerkstatt zusammen. Erstes Thema dieser Kooperation war 2010 „Green-Controlling“, das kontinuierlich im ICV weiterbearbeitet wird. „Green-Controlling ist nicht bei ‚green‘ stehengeblieben, sondern hat sich weiterentwickelt über Nachhaltigkeitscontrolling, nachhaltige Unternehmensführung, Corporate Social Responsibilty (CSR)“, so ICV-Vorsitzender Siegfried Gänßlen. „Ausgangspunkt für den Erfolg der Nachhaltigkeit ist die Verankerung in der Unternehmensstrategie und die Umsetzung im Firmenalltag. Das ist ein mehrstufiger Prozess, der eine klare Zielrichtung, Geduld und Einsatz voraussetzt.“

Controller sind als Business Partner des Managements gefordert, ihre Unternehmen sowohl bei der Entwicklung als auch Umsetzung von Nachhaltigkeitszielen aktiv zu unterstützen. In der Unternehmenssteuerung ist das Thema Nachhaltigkeit in den letzten Jahren gereift. Heute stehen bei diesem Thema ökonomische Vorteile im Vordergrund, verbunden mit der gesellschaftlichen Verantwortung und der Erfüllung gesetzlicher Pflichten. Da aber das Controlling oftmals noch nur wenig in die Umsetzung sozialer und ökologischer Unternehmensziele eingebunden ist, sind Green-Controlling-Lösungen aus der Praxis wichtig, die der Controller-Community Orientierung geben. Dazu verleiht seit 2011 die Péter-Horváth-Stiftung gemeinsam mit dem ICV den Green-Controlling-Preis.

Im Namen des Green-Controlling-Preisträgerteams 2017 von Porsche kündigte Richard Mager an, das Preisgeld in Höhe von 10.000 EUR an das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung in Leipzig zu spenden.

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