In Kaliningrad hat gestern die 8. Internationale Controlling-Konferenz „Strategisches Controlling in der Praxis“ stattgefunden. Zu den Tagungsreferenten gehörte ein Minister der Kaliningrader Gebietsregierung, Gastredner aus Deutschland war Dr. Walter Schmidt, Executive Advisor des ICV-Vorstandes.
Gastgeber Valentin Usenkov, ICV-Mitglied und Präsident des „Kaliningrad Club of Controllers“ (mit aktuell 27 Mitgliedern), hat sein bewährtes Konzept auch 2015 fortgesetzt: Die 45 Teilnehmer waren vor allem Unternehmer und Geschäftsführer aus dem Kaliningrader Gebiet, daneben nahmen auch einige Finanzdirektoren, Controller und Mitarbeiter aus Finanzabteilungen in Unternehmen teil. Mit der achten Konferenz hat die jahrelange Zusammenarbeit von Kaliningrader Controller-Club und ICV eine erfolgreiche Fortsetzung gefunden.
Den Eröffnungsvortrag hielt Dr. Walter Schmidt, Executive Advisor des ICV-Vorstandes, über aktuelle Trends im Controlling. Danach berichtete Inna Joldina, Finanzdirektorin in der Einzelhandels-Kette „Wester“, über die Unternehmensfinanzierung und thematisierte strategische Beziehungen zu Banken im Zusammenhang mit der weiteren Unternehmensentwicklung: Wie geht das Unternehmen mit den hohen und wiederholt extrem schwankenden Zinssätzen der mächtigen Banken um?
Dmitri Sokolov (Bild oben: 2.v.r. mit seinem Controlling-Verantwortlichen, rechts), 27-jähriger, erfolgreicher Jungunternehmer, beschrieb auf ganz individuelle Art seinen Entwicklungsweg. Dabei skizzierte er, welche Motive ihn in verschiedenen Etappen antrieben und welche Steuerungsgrundsätze er anwendete. Im nächsten Vortrag beschrieb Alexander Iwanow, Eigentümer der „Naturowo Agrofabrika“, die Entwicklung seines Unternehmens zum führenden Gemüse- und Obst-Großhändler im Kaliningrader Gebiet. Dabei berichtete er von sich stark ändernden Märkten und Bedingungen der letzten 20 Jahre und von der Weiterentwicklung der Unternehmensstrategie. Die Steuerung seines Unternehmens mit Hilfe der IT-Lösung Bitrix24 stellte danach der autorisierte Toyota-Händler der Region, Igor Tschuschkin, vor. Seinem Vortrag schloss sich eine besonders lebhafte Diskussion über Unternehmenskultur, die Führung und Motivierung von Mitarbeitern an.
Mit Dmitri Tschemakin (Bild unten) ergriff schließlich ein Minister der Kaliningrader Gebietsregierung das Wort. Der Minister für Wirtschaftspolitik, Entwicklung von Unternehmen und Handel erläuterte, was strategische Steuerung aus der Perspektive einer russischen Regionalregierung bedeutet. Der Staat habe sich darum zu sorgen, dass die richtigen Dinge getan werden; dass die Dinge richtig getan werden, sei Aufgabe der Unternehmen. Tschemakin skizzierte Potenziale der Kalingrader Region; das wichtigste Potential sind nach seinen Worten hoch qualifizierte Menschen. Dem Vortrag folgten zahlreiche Fragen aus dem Auditorium, diskutiert wurde die Rolle der Ostsee-Enklave als Business-/Technologie-Inkubator für Russland.
In seinem Abschlussvortrag gelang es Dr. Walter Schmidt gekonnt, den Kreis zu seinem Eröffnungsvortrag zu schließen und immer wieder auf die im Verlaufe des Tages gebotenen Vorträge einzugehen. Am Beispiel des Beratungsunternehmens Friedag/Schmidt beschrieb er anschaulich die “Realisierung der Strategie in der Praxis”.