LEAD – Mythos Führungskraft. Nur starke Führungskräfte haben starke Mitarbeiter

Werner Katzengruber, CEO, KHD – Katzengruber Human Development, Group GmbH, Oberhaching b. München

1. Worin der Unterschied zwischen einer Führungskraft und einer Führungspersönlichkeit besteht

Erfolgreiche Führungskräfte haben Mut (zur Führung); Die Führungskraft soll oft eine eierlegende Wollmichsau ein. Die Anforderungen an Führungskräfte sind kaum noch erfüllbar. Nur 6 Prozent der Nachwuchsführungskräfte haben einen Mentor. Daher widmen sie sich mehr den Sachthemen als den Menschen. Häufig wird sich nur weniger als 10 Prozent der Arbeitszeit mit Führungsthemen.

Viele Führungskräfte sehen sich als Zentrum eines Teams. Wenn sich alles um die Führungskraft dreht, können die Mitarbeiter keine Entwicklung machen. Als Chef hat die Führungskraft zwar kurzfristig ein Wissensmonopol, doch führt sie bei Führungskräften häufig zu einem echten Burn-out.

Eigenverantwortliche Mitarbeiter bekommt man nur, wenn sich der Chef aus der Mitte des Teams bewegt. Eine Führungskraft ist dann gut, wenn man ihre Abwesenheit nicht merkt, da die Mitarbeiter eigenverantwortlich arbeiten können.

Drogenkonsum nimmt bei Führungskräften zu. Die Scheidungsrate verhält sich proportional zur Karriere. Weiterhin weniger soziale Kontakte, Hobbies. Erfolg hat seinen Preis, der hoch sein kann. Auch Versicherer sehen Führungskräfte als Hochrisikogruppe für bestimmte Krankheit. Liegt die Karriereleiter an der richtigen Mauer.

Warum haben Führungskräfte so wenig soft skills? Diesen Faktoren wird nur wenig Raum gegeben, obwohl sie immer mehr gefordert werden. Die schlechte Qualität der Bewerber auf Führungspositionen nimmt zu.

Mitarbeiter, für die Arbeit Lust statt Frust ist, sind motivierter und produktiver.

Die Unternehmen werden von oben nach unten ruiniert und nicht umgekehrt!!!

Dauerhaft kann nur durch die Gewinnung von talentierten Mitarbeitern, die man halten kann, Gewinn erzielt werden. Der direkte Vorgesetzte hat den größten Einfluss auf die Motivation der Mitarbeiter. Die meisten Mitarbeiter kündigen, weil sie von ihrem Vorgesetzten nicht fair behandelt werden.

Machen sich Mitarbeiter nicht ihre Unzufriedenheit selber? Es wird ein entsprechendes Gleichnis präsentiert:

“Himmel und Hölle”
Es war einmal eine sehr erfolgreiche Managerin, die von einem Bus überfahren wurde und starb. An der Himmelspforte wurde sie von Petrus persönlich in Empfang genommen. “Willkommen im Himmel”, sagte Petrus. “Du kannst einen Tag in der Hölle und einen Tag im Himmel probieren. Dann kannst Du Dir aussuchen, wo Du die Ewigkeit verbringen willst. “Die Managerin entschied sich zunächst für die Hölle und fuhr mit einem Lift tief hinunter. Die Türen öffneten sich und sie verließ den Fahrstuhl: Vor ihr lag ein wunderschöner grüner Golfplatz und etwas weiter weg ein Clubhaus. Dort warteten ihre Geschäftspartner, -freunde und –kollegen, die alle schön gekleidet waren, darauf, sie begrüßen zu können. Sie kamen ihr entgegen, küssten sie und sprachen über alte Zeiten. Sie spielten Golf und speisten im Clubhaus. Nach dem Dinner lernte die Managerin den Teufel kennen, der eigentlich recht nett war. Die beiden unterhielten sich angeregt, die Managerin hatte noch nie in ihrem Leben so gelacht. Als sie aufbrechen musste, schüttelten ihr alle die Hände und winkten ihr nach, als sie in den Fahrstuhl trat. Der Lift entschwand nach oben, höher und immer höher. Petrus erwartete sie bereits. “Jetzt wirst Du einen Tag im Himmel verbringen”, sagte Petrus. Und die nächsten vierundzwanzig Stunden räkelte sich die Managerin auf Wolken, besuchte ein Harfenkonzert und lauschte Engelschören. “Jetzt hast Du einen Tag in der Hölle und einen Tag im Himmel verbracht”, sagte Petrus. “Nun musst Du Dich für eine der beiden Ewigkeiten entscheiden!” Die Managerin überlegte eine Weile und antwortete dann: “Der Himmel war nicht schlecht, aber in der Hölle hat es mir besser gefallen.” Petrus begleitet die Managerin zum Fahrstuhl und diese kehrte in die Hölle zurück. Als sich diesmal die Türen des Lifts öffneten, stand sie vor einer mit Müll übersäten Einöde. Ihre Freunde trugen Lumpen und sammelten Abfälle, die sie in Säcke steckten. Der Teufel kam auf sie zu und legte seinen Arm um sie. “Ich verstehe das nicht”, stammelte die Frau. “Gestern war hier ein Golfplatz und ein Clubhaus und wir haben fein gespeist und getanzt und es uns gut gehen lassen. Heute stehe ich auf einer Müllhalde und meine Freunde sehen elend aus. Der Teufel grinste: “Gestern haben wir Dich angeworben. Heute gehörst Du zur Belegschaft.”

Das größte Manko bei Führungskräften: Desinteresse am Menschen. Führungskräfte werden nicht geboren, sie werden gemacht.

Welcher Führungsstil ist der richtige?: Die stärkenorientierte Führung. Flow gibt es nur, wenn Anforderungen und Fähigkeiten sich entsprechen. Wenn Anforderungen und Fähigkeiten nicht zueinander passen, entstehen Burn-out und Boreout. Die Führungskraft muss die Anforderungen an ihre Mitarbeiter entsprechend den Fähigkeiten der Mitarbeiter definieren.

Was ändert sich im Arbeitsverhalten?: Wie viel ihrer Leistung müssen sie tatsächlich an Ihrem Arbeitsplatz machen? In China werden die meisten Menschen auf der Welt leben, die Englisch sprechen. Indien wird die höchste Zahl an Akademikern haben. Führungskräfte werden ihre Mitarbeiter virtuell führen. Diese und andere Faktoren sprechen für ein Umdenken in Bezug auf die Rolle der Führungskraft.

Weitere Infos zu diesem Thema: Mythos Führungskraft: Konzepte, Tugenden, Erfolgsgeheimnisse; Werner Katzengruber

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