Heute erhalten Sie einmal eine Literaturempfehlung anderer Art, die sich gerade für heitere Sommertage eignet. Auch für Tage nach der Krise, denn eine Hauptfeststellung des Controller-Congresses im Mai war: “Nach der Krise ist vor der Krise!”.
Als Controller sind Pläne und Ziele unser “tägliches Brot”, im Unternehmen und häufig auch privat. Was aber, wenn diese Ziele nicht erreicht werden, wovon man in zunehmend volatileren Zeiten zunehmend ausgehen kann? Einerseits können Planungssysteme flexibler gestaltet werden, z.B. Better Budgeting. Andererseits kann auch die Einstellung gegenüber Fehlern (=Abweichungen) verändert werden, hin zu mehr Fehlertoleranz (=Abweichungstoleranz), da wir alle keine Hellseher sind. Mit dieser eher personenbezogenen Ebene beschäftigt sich Ute Lauterbach in ihrem Titel: “Lässig scheitern: Das Erfolgsprogramm für Lebenskünstler”, das ich las, weil mich die Handhabung von Abweichungen im Controlling-Prozess schon seit längerer Zeit interessieren. Der Inhalt lässt sich vielleicht in einem Satz zusammenfassen: “Wer fehlerfroh ans Werk geht, lebt zufriedener -Wahre Lebenskünstler können lässig scheitern!”
Vielleicht kann man sogar so weit gehen, dass das Wichtigste der Planung die Abweichungen sind, damit man ohne Sündenböcke aus ihnen lernen kann und als “andere Gelegenheit” interpretieren kann. Abweichungen sind Steuerungssignale und keine Schuldbeweise.
Ich habe das Buch mit viel Schmunzeln gelesen, da es mir in humorvoller Weise, wie ein Hofnarr, die Grenzen von Plänen und Zielen gezeigt hat. Quintessenz: “Man soll nicht aufhören, Ziele zu bilden und Maßnahmen vernünftig zu planen. Aber: Planung darf nicht zum Selbstzweck werden und Abweichungen sind willkommen zu heißen, denn so kann man als Unternehmen und als Controller besonders gut seine Flexibilität trainieren und erhalten, um sich an (Markt-) Veränderungen anzupassen.